M. Sc. Julia Dettlaff

Psychologin

 

 

Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Aus Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry

 

 

Was ist wesentlich im Leben? Was ist für Sie wesentlich?

Hierauf könnte man vieles antworten, z.B. eine gute Freundschaft, Verbundenheit mit anderen Menschen, eine glückliche Familie oder Partnerschaft, eine erfolgreiche Karriere oder finanzielle Sicherheit etc. Doch im Kern wollen alle Menschen ein glückliches Leben führen. Natürlich sieht die Vorstellung, glücklich zu sein, von Person zu Person anders aus. Das Ziel, glücklich zu sein, bedeutet immer Entwicklung, denn kein Weg ist völlig eben und geradlinig. Herausforderungen und Hindernisse gehören zum Weg. Um glücklich oder zufrieden sein zu können, müssen wir Wege finden, mit den Herausforderungen umzugehen und sie zu überwinden. Auf eine Art zwingt uns das Leben zu ständiger Weiterentwicklung. Bleiben wir stehen, d.h. entwickeln wir uns nicht, werden die Probleme mit der Zeit entweder immer grösser oder verstrickter. Herausforderungen können uns viel abverlangen und uns in tiefe Löcher reissen. Doch egal, wie gross die Herausforderung oder wie tief das Loch ist, es gibt immer Hoffnung, sei sie anfangs auch noch so klein. Jede Heraus-forderung hat das Potential, dass wir ein wenig über uns hinauswachsen.

 

Mein Weg zur Psychotherapeutin

Als vielseitig interessierte, feinfühlende und intuitive Person habe ich mich immer dafür interessiert, was den Menschen ausmacht als auch wie er sich weiterentwickelt. So kam ich schliesslich dazu, an der Universität Bern Psychologie zu studieren. Während meines Studiums habe ich mich nicht nur für die klinische Psychologie interessiert, sondern auch für die Entwicklungs- und Sozialpsychologie. Neben einem Praktikum in der Psychiatrie Königsfelden habe ich therapeutische Kindergruppen mitgeleitet. Natürlich war diese Arbeit sehr lebendig und kreativ. Während fast des ganzen Studiums war ich in einem ebenso lebendigen und kreativen Team der katholischen Universitätsgemeinde sehr aktiv. Dort habe ich gemeinsam mit Studierenden unterschiedlichster Fächer wie auch unterschiedlichster Glaubensrichtungen (inkl. Atheismus) verschiedenste Anlässe wie Podien organisiert. Nach meinem Studium habe ich in der Psychiatrie Königsfelden in Brugg auf einer allgemeinpsychiatrischen Station gearbeitet. Dort durfte ich Menschen mit diversen Thematiken jeweils über Monate hinweg therapeutisch relativ eng begleiten. Unter anderem habe ich hier auch Personen, die eine Psychose erleben mussten, oder gar an einer chronifizierten Schizophrenie litten, behandelt. Als sich die Geburt einer Tochter ankündigte, entschied ich mich, für eine längere Zeit ganz und gar für dieses wunderbare Mädchen da zu sein. Ich durfte mich in der Zeit des Mamaseins intensiv im Präsentsein üben. Auch für diese Zeit bin ich sehr dankbar. Es folgte eine Teilzeit-Anstellung in der HeTo GmbH in Sursee (heute Stadtpraxis Sursee), im Rahmen derer ich mich als Therapeutin im ambulanten Setting entwickeln durfte.

Ich habe mich knapp zwei Jahre lang in systemischer Psychotherapie mit kognitiv behavioralem Schwerpunkt weitergebildet. Aktuell bilde ich mich in einer integrativen prozessorientierten Therapierichtung weiter, in der die ‘loving presence’ nach Ron Kurtz im Zentrum steht.

 

Arbeitsweise

So einzigartig unsere Lebenswege sind, so unterschiedlich ist die Lebenssituation, in der sich Menschen befinden, wenn sie sich für eine Psychotherapie entscheiden. Oft braucht es viel Mut, den Schritt zu gehen, sich von einer Psychotherapeutin unterstützen zu lassen. Umso wichtiger ist es, dass Sie in der Therapie einen Ort finden, an dem Sie ganz ankommen können sowie einen Raum, in dem Ihr Anliegen und Ihr Erleben vollständig gehört und gesehen werden. Als Therapeutin möchte ich Ihnen einen Raum mitfühlender Präsenz (nach Ron Kurtz) geben, in dem Sie sich sicher und frei fühlen. In diesem Raum ist es das Ziel, ein neues Bewusstsein für Ihre Thematik sowie ein tieferes Verständnis für Sie selbst zu entwickeln. Dies beinhaltet, zu explorieren, was Ihnen in (vergangenen) Situationen und Lebensabschnitten auf einer tieferen Ebene gefehlt hat und was für Schritte Sie jetzt unternehmen können, um diese Bedürfnisse – auch nach langer Zeit – doch noch ernst zu nehmen. Es geht nicht darum, über Nacht Wunderformeln umzusetzen, sondern eine Vision der Verbesserung zu haben und stetig weiter in die Richtung der Verbesserung zu laufen. Auf diesem Weg gehört immer auch das Kultivieren von mehr Selbstmitgefühl dazu. Die liebevolle Auseinandersetzung damit, was Ihnen (damals) gefehlt hat, führt unter anderem zu der Entwicklung eines gesünderen Selbstwertgefühls. Gemeinsam können wir in jeder Situation neue konkrete Schritte finden, die Sie bezüglich Ihrer Problematik etwas freier machen.

 

Philosophie

Ich betrachte unser Leben gerne als einen einzigartigen Weg, den nur wir mit all seinen Abschnitten, Erfahrungen und Facetten in seiner Ganzheit erleben und kennen. Wir selbst sind jeden einzelnen Schritt dieses Weges gegangen, ob mit Leichtigkeit, Schwermut, Herzblut, unter Stress oder Schmerzen oder auch ganz entspannt. Und wir sind die einzige Person, die diesen Weg niemals verlassen hat. Wir waren immer da, auch wenn wir uns vielleicht sogar schon gewünscht haben, dass wir es nicht wären. Manchmal lässt sich der Weg einfach laufen, doch oft ist er auch mühselig oder verlangt uns viel ab. Vielleicht hat er an unseren Kräften gezehrt und nicht selten auch tiefe Spuren in unserem Gedächtnis und Herzen hinterlassen. Die unendliche Erfahrungsvielfalt eines jeden einzigartigen Lebens löst in mir tiefen Respekt aus, der meine therapeutische Grundhaltung prägt. Wir sammeln über das Leben hinweg all diese unzähligen Erfahrungen. Die winzigen scheinbar unbedeutenden Momente, die wir im hektischen Alltag oft nicht bewusst erleben, machen dennoch 99.9% unseres Lebens aus.

In der hektischen Welt können wir nicht immer alle Erfahrungen verarbeiten, d.h. die Gefühle alle zulassen und fliessen lassen. So kann unser Rucksack, den wir stets bei uns haben, immer schwerer werden. Diese unverarbeiteten Erfahrungen tragen wir mit uns mit. Und vielleicht stossen wir auch von Zeit zu Zeit auf Orte, an denen wir nicht mehr verstehen, wie es weiter gehen soll respektive wie der weitere Weg überhaupt aussehen könnte. Manchmal stehen wir auch einfach nur da und stellen fest, dass wir unseren Weg oder Teile davon noch nicht oder nicht mehr verstehen. Dies sind Stationen im Leben, in denen es guttun kann, wenn eine Psychotherapeutin sich Ihr Erleben und Ihren Weg gemeinsam mit Ihnen wohlwollend anschaut. In der Therapie steht Ihr Erleben und Empfinden im gegenwärtigen Augenblick im Zentrum. Gemeinsam wird geschaut, was es im Moment braucht, um wieder möglichst stark im Vertrauen nach vorne gehen zu können – insbesondere, wenn Sie noch nicht wissen können, wohin die neuen Schritte Sie führen werden. In der Therapie werden neue Impulse gesetzt, aber auch der bisherige Weg in seiner Gesamtheit reflektiert. Nicht zuletzt geht es immer auch darum, bei sich selbst anzukommen und dort Frieden zu finden.